Montag, 17. Juli 2023

Wie das wahrnehmende und interessierte Zugehen zum Frieden beiträgt

Der Mensch besitzt die Fähigkeit wie kein anderer Lebewesen, sich auf verschiedenste Lebensumstände und Bedingungen einzustellen. Während innerhalb des Tierreiches faszinierende  Spezialisierungen zu entdecken sind, Tiere, die sich über lange Zeiträume an ihr Lebensumfeld angepasst haben, zeichnet sich der Mensch durch die Fähigkeit aus, lebenslang dazu zu lernen und sich auch innerhalb kurzer Zeit weiter zu entwickeln. Man betrachte nur einmal die Gestaltung der menschlichen Hand: während eine Flosse oder eine Tatze relativ eingeschränkt benutzt werden können, sind die Hände sehr variabel einsetzbar und durch entsprechend gefertigtes Werkzeug erweitert sich der Handlungsspielraum noch.

Der Maulwurf ist mit seiner ganzen Gestalt an seine Umgebung und Tätigkeit angepasst. Der Mensch wiederum ist fähig, sich durch die ihm gegebene Vorstellungskraft auf die Notwendigkeiten des Lebens einzustellen.

Um sich auf vorherrschende Bedingungen einzustellen, benötigt es eine wache und differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit. Betrachtet man beispielsweise den Straßenverkehr, so muss sich der Einzelne an die gesetzten Regeln halten und gleichzeitig seine Umgebung wach beobachten, damit kein Unfall geschieht. Je besser die Beobachtung vonstattengeht, desto geordneter wird der Einzelne auf den ganzen Verkehr um ihn herum wirken. Ist man jedoch unter Stress und nur darauf aus, schnellst möglichst am eigenen Ziel anzukommen, so wächst die Gefahr einer Kollision durch die mangelnde Wahrnehmung der Mitmenschen.

Ein anderes Beispiel:

Wenn der Mensch auf Reisen geht, ist es unerlässlich, sich auf das fremde Land einzustellen, um es wirklich kennenzulernen. Je intensiver und umfassender die Reisevorbereitung vorgenommen wird, desto leichter wird man mit dem Land und seinen Bewohnern in Beziehung treten können. Zum einen wird man sich mit der fremden Sprache beschäftigen, damit die Verständigung mit der einheimischen Bevölkerung gelingt. Das mutige Anwenden der erlernten Fremdwörter wird bei den meisten Menschen eine Offenheit bewirken, da sie ein ehrliches, interessiertes Zugehen darin erkennen können. Weiterhin kann man sich mit den Gepflogenheiten, der Religion, der Geschichte und insgesamt der Kultur in einer polaritätsfreien Weise auseinandersetzen. Es geht hierbei weder darum, die eigene Kultur zu verleugnen, noch diese über eine andere zu stellen. Durch verschiedene Fragestellungen können gemeinsame Werte oder auch Unterschiede herausgestellt werden und in der Folge sowohl die eigene als auch die fremde Kultur in ein besseres Verständnis kommen. Eine auf diese Weise sorgfältig vorbereitete Reise führt zu einer wachen und differenzierten Wahrnehmung und weiterhin zu einer großen Lernbereitschaft. Der Mensch lässt eigene Vorurteile, Emotionen und egoistische Begehrensformen zurück und lernt, sich wirklich auf den Anderen einzustellen. Wie denkt dieser? Wie fühlt und handelt er? Das mutige Zugehen auf das zunächst Fremde führt zu wachsender Empathiefähigkeit und trägt zu Völkerverständigung und Frieden bei.


 

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