Montag, 11. März 2024

Der Umgang mit Lügen als Entwicklungsmöglichkeit

Im Gegensatz zu Tieren ist der Mensch zu Irrtum, Lügen und unmoralischen Handlungen fähig. In einer Zeit, in der wir nicht mehr unmittelbar das Wesen einer Lüge in metaphysischem Sinne wahrnehmen können, wie es aus vergangenen Zeiten, beispielsweise aus dem alten Indien noch beschrieben ist sind wir den verschiedensten Täuschungen ausgesetzt und aufgefordert, uns mit diesen auseinanderzusetzen, sie sozusagen zu entlarven.

Die Lüge hat die Eigenschaft, versteckt und somit ungesehen zu wirken. Das macht sie so gefährlich. Wir besitzen jedoch die Möglichkeit, durch Auseinandersetzung und intensivere Hinwendung einer Sache auf den Grund zu gehen und haben sogar die Pflicht dazu. Denn was passiert eigentlich bei einer Lüge? 

„Die Lüge auf dem physischen Plan wird zur Zerstörung auf dem Astralplan.
Die Lüge ist ein Mord auf dem Astralplan (…)“
(Rudolf Steiner, GA 94, S. 64f.).

Diese Aussage mag zunächst sehr heftig und vielleicht sogar übertrieben klingen. Handlungen im Physischen sind anschaubar und wenn jemand einen Anderen körperlich angreift, so ist dies zwar nichts Schönes, jedoch kann man sich eine Anschauung bilden und die Sache einordnen. Wie ist es mit Gedanken, die wir über Andere denken? Wir können aufbauende oder aber auch herablassende, verurteilende Gedanken über einen anderen Menschen denken und entsprechend wird die Wirkung sein.

„Wenn Blicke töten könnten“

Bei dem Phänomen des Mobbings wird, meist hinter dem Rücken des Betroffenen schlecht über diesen geredet, er wird verleumdet und erfährt durch die gesetzten Lügen immer mehr Ausgrenzung. Er wird in seinem Wesen, in seiner Schöpferkraft reduziert und nicht selten erkrankt er körperlich an dem Angriff. Es reicht bereits aus, ein wenig glaubwürdiges Gerücht in Umlauf zu bringen, denn selbst wenn jemand dieses schnell als unwahr abtut, entfaltet es bei fehlender Auseinandersetzung seine schädliche Wirkung, da wir es in unser Unterbewusstsein aufgenommen haben. Der Keim des Zweifels ist gesetzt.

Lügen wirken unmittelbar zersetzend und spaltend auf das gesamte Beziehungsgefüge, in dem wir uns befinden. Ein freies Zugehen auf die betroffene Person wird unmöglich und wir transportieren unbewusst die zerstörenden Gedanken in unserem Blick, den wir auf den Menschen richten.

Das Phänomen der Projektion – Umkehrung von Täter und Opfer

Um eine Lüge zu entlarven ist es notwendig, diese genauer zu betrachten und zu fragen, was diese eigentlich aussagt. Auch die Frage nach dem inne liegenden Motiv kann weiterführen, denn wie oft ist es beispielsweise der Neid, der Menschen zu Unterstellungen gegenüber anderen veranlasst. Meist handelt es sich bei Lügen um Projektionen, die das vermeintliche Opfer dem sogenannten Täter unterstellt.

Das, was eventuell vordergründig klar scheint, wer Täter und wer Opfer ist, kann im Hintergrund gerade umgekehrt sein und die Vorwürfe stellen oftmals die exakte Projektion eigener Schwächen dar. Sobald wir uns also in einen Opferstatus begeben, beispielsweise über die Zeitbedingungen lamentieren, enthalten wir der Welt die eigene Kraft vor und erzeugen weitere Belastungen.

Projektion zur Vermeidung eines nächsten Entwicklungsschrittes: ein Beispiel

Die effektivste Art, einen anstehenden Entwicklungsschritt zu vermeiden ist es, die eigenen Mängel auf Außenstehende zu projizieren. So geschah es vor kurzem in einem kleinen Seminar zum Thema Zukunftsperspektiven, als der Geistforscher Heinz G. zwei sehr persönlich gefärbte und dadurch subjektive Beiträge von zwei Mitveranstaltern Uwe B. und Anneke S. korrigierte.

Er bezeichnete diese als nicht tragfähig für die Zukunft und somit auch für das Seminar und die gemeinsame thematische Arbeit als untauglich. Diese objektive, anschaubare Kritik wurde von Seiten der Kritisierten sehr persönlich aufgefasst und es entbrannte ein Konflikt, der bis Seminarende nicht in seiner Gänze gelöst werden konnte; es fehlte die Dialogbereitschaft.

Ein paar Tage später nahmen die Dinge einen verhängnisvollen Verlauf, als Heinz G. und den anderen Teilnehmern ein Brief von Uwe B. und Anneke S. zugeschickt wurde, in welchem sie ihm u.a. Manipulation bis hin zur Schwarzmagie vorwarfen und ihm unterschwellig zu verstehen gaben, dass es das Beste wäre, er würde sich selbst eliminieren. Wenn man sich mit dem Brief eingehender befasst, werden die inne liegenden Projektionen offensichtlich.

Wie sehen diese beispielsweise aus? Der Brief wurde nicht nur an Seminarteilnehmer verschickt, sondern auch an außenstehende Personen. Diese Handlung, verbunden mit den Verleumdungen des Schreibens zeigt eine Zerstörungsabsicht, die man durchaus als Schwarzmagie bezeichnen kann. Gesteigert wurde dies noch, als daraufhin der Beschuldigte, Heinz G., einen körperlichen Zusammenbruch erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und trotz dieses Wissens Uwe B. und Anneke S. weitere Briefe versandten, die von einem Selbstmordversuch von Heinz G. berichteten und damit den gesundheitlichen Einbruch erklären wollten.

Betrachtet man die Situation genauer, so lässt sich erkennen, dass die beiden an einem Punkt angekommen sind, an dem ein neuer Entwicklungsschritt ansteht, wenn sie wirklich neue Zukunftsperspektiven in ihren Tätigkeitsbereichen entwickeln wollen. Dies wäre in Zusammenarbeit mit Heinz G. an diesem Wochenende in ersten Zügen möglich gewesen, denn in der Begegnung mit ihm erlebt man durch die in ihm authentisch lebende geistige Dimension eine erste Loslösung von bisherigen Gewohnheiten und Denkstrukturen und die Möglichkeit, für die Zukunft ganz neu anzusetzen.

Diese sich neu eröffnenden Perspektiven werden nun verweigert und stattdessen werden mit größter Wucht Projektionen gesetzt, die das bisher Entwickelte, vermeintlich Eigene schützen und konservieren. Es kann kein neuer Zustrom an lebendigen Kräften stattfinden und so bleibt nur eine tote, vergängliche Welt, die man auch nur mit weiteren Kompensationen und Schuldzuweisungen ertragen kann.

Was die Situation des Geschädigten Heinz G. betrifft, so ist zunächst er als Person durch die Verleumdungen wie ausgelöscht. Ihm wird unterstellt, schwarzmagisch zu wirken und verboten, ungefragt Kritik zu üben oder sich eine Anschauung zu bilden, denn dies wird als „Eindringen in den Seelenraum“ bezeichnet und ebenfalls als schwarzmagisch gekennzeichnet.

Demnach ist es ihm verboten, zu wirken und würde er den Anweisungen des Briefes Folge leisten, bliebe nur die eigene Selbstauslöschung. Es reicht nun nicht aus, dass er selbst sich mit den gesetzten Lügen auseinandersetzt. Jeder, der diesen Brief bekommen oder von den darin enthaltenen Vorwürfen gehört hat, ist zu einer tieferen Auseinandersetzung aufgefordert. Denn nimmt er auch nur ein Prozent des Briefes als wahr, wirkt dies in der nächsten Begegnung mit Heinz G. schädigend und reduzierend auf diesen. Unbewusst und ungesehen transportieren wir diese kränkenden und krankmachenden Kräfte zum Andern hinüber.

Durch die Richtigstellung kann jedoch Schaden abgewendet werden und der Mensch in seinem Dasein wieder neu erkraften. Fehlen diese Schritte, so kann es sogar so weit gehen, dass dem Lebenswerk des Betroffenen die Ausstrahlungskraft genommen wird. Er ist wie getrennt von seinem Werk und nun darauf angewiesen, dass jemand anderes ihn rehabilitiert, das Werk und ihn als Person, die mit diesem verbunden ist, der Welt wieder zugänglich zu machen.

Vom „Opfer sein“ zum Opfer bringen

Nun gibt es die Möglichkeit, nicht nur den „Ruf“ wiederherzustellen, sondern die gegebene Situation sogar noch für den weiteren Aufbau zu nutzen. Das Immunsystem macht uns dies vor, indem es den Erreger genau analysiert und dann das Gegenbild, den Antikörper bildet, der wiederum den Erreger neutralisiert. Ein gesundes Immunsystem zeichnet sich durch eine gute Unterscheidungsbildung zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen aus und des Weiteren in der Fähigkeit, körperfremdes Material entweder zu eliminieren oder so umzuwandeln, dass es schließlich als körpereigen integriert werden kann.

Das Gegenbild, sozusagen der Antikörper der Lüge, der diese unschädlich machen kann, ist die Wahrheit. Um die Lüge zu entlarven, benötigt es eine klare und differenzierte Auseinandersetzung mit dieser.

Fragen wie: Wem nützt der Konflikt? Wer hat einen energetischen Vorteil? Was ist das innere Motiv? können bei der Aufklärung helfen. Indem das Geschehene möglichst polaritätsfrei dargelegt wird, jedoch mit der notwendigen Klarheit und Strenge, atmet die ganze Umgebung auf und es ist der Raum für nächste Entwicklungsschritte offen. Diese ergeben sich dann auch ganz natürlich aus dem Kontext heraus.

Die unbequeme Wahrheit

Jedoch benötigt es hierzu Mut und Ehrlichkeit und die Verpflichtung zur Wahrheit, um diese zu erkennen und in der Folge auszusprechen. Dies hat nichts mit falsch verstandener Toleranz oder Gutmenschentum zu tun, wo wir den Anderen scheinbar frei lassen. Die Wahrheit wird meist als unbequem erlebt, da mit dieser ein Loslassen bisheriger Illusionen, Glaubenssätze, Erziehungsmuster etc. verbunden ist.

Wie oft gehen wir Kompromisse ein, da uns doch noch gewisse Bindungen festhalten wollen? So groß wie unser Mut ist, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen, in gleichem Maße ist auch die Möglichkeit des nächsten Entwicklungsschrittes gegeben, der uns immer in die Richtung einer freieren, unabhängigeren und dadurch stabileren und kräftigeren Standposition im Leben führt.

„Das Aussprechen von all jenen Wahrheiten, die ein Individuum durch Erfahrung, Forschung, Prüfung und langwierige Beobachtungen errungen hat, macht nicht nur den, der die Worte spricht, frei,
sondern reinigt die Atmosphäre und erhebt die Zuhörer“
(Grill, Heinz, Jahresausblick auf 2024)

Quellenverzeichnis
Grill, Heinz: Jahresausblick auf 2024 – Teil 7, Wahrheiten gewinnen erstmals die Oberhand gegenüber Lügen. 01.01.2024, verfügbar unter:
https://heinz-grill.de/jahreausblick-2024-wahrheit-luegen/
Steiner, Rudolf: Kosmogonie. 2001, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, Schweiz

Artikel zur Vertiefung:
Grill, Heinz: Zukunftsperspektiven. 07.02.2024, verfügbar unter:
https://heinz-grill.de/spirituelle-erziehung-zukunftsperspektive/

Dienstag, 27. Februar 2024

Übungen für die Seele - Schlüssel für Gesundheit, Beziehung und Frieden

 In der heutigen Zeit, in der wir so schnell bedrängt werden von den materiell-physischen Bedürfnissen und Bedingungen zeigt es sich für mich als immer notwendiger, etwas für die menschliche Seele und ihre Entwicklung zu tun. Nicht nur was wir tun, sondern wie wir etwas tun, wie wir in Beziehung treten mit unserer Mitwelt ist entscheidend für die Gesundheit und ein friedvolles Zusammenleben. In diesem Sinne wird es die Möglichkeit geben, gemeinsam und in regelmäßigen Online-Treffen mit Seelenübungen zu arbeiten, entwickelt von Rudolf Steiner und Heinz Grill.


Mittwoch, 16. August 2023

Ästhetik in der Nahrungszubereitung fördert die Sinnesfreude

Hirse mit Blaukrautsalat und Zuckerschoten. Die verschiedenen Farben und Formen kommen dem Auge entgegen und regen den Blick zu einem freudig-interessierten Außenbezug an.
 

Im Grunde ist jede Tätigkeit, die wir einfach nur "machen" verlorene Zeit. Die Frage nach den Gestaltungsmöglichkeiten, die wir in jedem Moment stellen können, kann neue Räume und Perspektiven eröffnen und dem Menschen seine ihm gemäße Position geben: der des schöpferisch Tätigen. Auch das Kochen sollte mehr sein als nur eine Versorgungsleistung. Das Sprichwort "Die Augen essen mit" deutet bereits auf die Rolle der Ästhetik in der Ernährung hin. Vor dem Essen tritt der Mensch mit dem Sehsinn in eine erste Beziehung zur Nahrung, nimmt diese wahr und kann sich an den verschiedenen Farben und Formen und an der Komposition erfreuen. Das Essen kann so hingerichtet sein, dass weniger die Begierde angesprochen wird, sondern mehr ein wirkliches Interesse und eine Freude am Hinschauen. Der Mensch wird in der Folge die zubereitete Nahrung bewusster zu sich nehmen. Er kann sich dabei bestimmte Fragen stellen, beispielsweise die Frage nach den Gewürzen oder die verschiedenen Konsistenzen bewusst wahrnehmen. Er könnte sich auch fragen, mit welchen Gedanken der Koch/ die Köchin die Lebensmittel in neue Formen gebracht hat. War der Schwerpunkt mehr auf den Formen oder auf den Farben? Wie gestaltet sich die Gesamtkomposition des Essens? Wie passt das Getreide mit dem Gemüse zusammen? Verschiedenste Fragestellungen sind denkbar, mit denen der Mensch das Gericht zunächst betrachten und in der Folge zu sich nehmen kann. Es kommt zur Tätigkeit des Essens eine Bewusstseinstätigkeit des Menschen hinzu. Voraussetzung hierfür ist, den ersten Impuls des schnellen "sich- Einverleibens" der Speise zurückzuhalten und das bewusste Hinschauen, verbunden mit einer Frage zu üben. 

Die Zubereitung von Getreidebratlingen: eine klare Vorstellung über die Form und Konsistenz führt zu einer bewussten Auseinandersetzung mit der Tätigkeit.  Welche Handbewegungen benötigt es, damit der Bratling möglichst gleichmäßig rund und innen locker-luftig wird? Wie lange braucht er in der Pfanne, um innen gleichmäßig durchbacken und außen goldgebräunt zu werden?




Das Innere des Bratlings ist locker, die einzelnen Körner sind wahrnehmbar und gleichzeitig harmonisch miteinander verbunden.

Die "Endkomposition": Getreidebratlinge mit Gurkensalat und Feta.

Montag, 7. August 2023

Ein gesundes Grenzüberschreiten und die Wirkung auf Ängste und Depressionen

In der heutigen Zeit ist der Mensch mit vielen Unsicherheiten und Veränderungen konfrontiert, die ihn oftmals überfordern. Die Nachrichten über tödliche Krankheiten, Kriege, Klimakatastrophen etc. vermitteln dem Menschen, dass er als Einzelner nichts tun kann und dem Geschehen hilflos ausgeliefert ist. Der Mensch zieht sich immer weiter auf seine eigene Welt, das Bisherige und Bekannte zurück und reduziert sich im wachsenden Maße selbst in seinem tiefliegenden Wunsch nach Entwicklung. Ängste und Depressionen sind die Folge. Wie kann diesem Rückzug, man könnte auch sagen, der ungesunden "Schonhaltung" entgegengewirkt werden?

Jeder Mensch benötigt täglich gesunde Herausforderungen, die ihn wachsen lassen. Ein Grenzüberschreiten im rechten Maße fordert den Menschen dazu heraus, seine eigene Welt mit den Gewohnheiten, bisherigen Denkvorstellungen und bekannten Gefühlen zu verlassen. Gewöhnlich weichen wir solchen Herausforderungen lieber aus, da sie mit Anstrengung verbunden sind und uns erst aufzeigen, wo die eigenen Blockaden oder falschen Denkvorstellungen liegen, die es gilt zu überwinden. Denn: wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht.

Wie wäre es, sich täglich bewusst etwas vorzunehmen, was für einen selbst eine gesunde Grenzüberschreitung darstellt? Wenn man beispielsweise normalerweise eine Strecke in einer halben Stunde zu Fuß zurücklegt, diese das nächste Mal fünf Minuten schneller zu laufen; die ansonsten warme Dusche mit kaltem Wasser durchzuführen; ein wahrnehmendes Gespräch mit den Nachbarn zu führen, denen man sonst gerne ausweicht; die Nachrichten zu schauen mit der beobachtenden Frage, welche Emotionen dabei entstehen, ohne diesen freien Lauf zu lassen etc. Sicherlich fallen euch weitere Beispiele ein.

Ihr werdet sehen, dass ihr bei täglicher Übung weitere Ideen entwickelt und das Selbstwertgefühl wächst, da man sich selbst der eigenen Möglichkeiten bewusster wird. 

Kopf-Knie-Stellung-Vorbereitung-2Kopf-Knie-Stellung-Vorbereitung-3Kopf-Knie-Stellung-5 

Das Grenzüberschreiten in der Kopf-Kniestellung, demonstriert von Heinz Grill (https://heinz-grill.de/kopf-knie-stellung-paschimottanasana-heilwirkung/)


Freitag, 28. Juli 2023

Wie intensive Wahrnehmungsprozesse Ängste zurückweichen lassen

Aufsteigende Ängste nehmen das Bewusstsein gefangen und verhindern weiterhin eine objektive und klare Außenwahrnehmung. Der Realitätsbezug geht verloren und der Mensch wird verstärkt auf sich und seine Schwächen zurückgeworfen. Eine geordnete und gedanklich geführte Außenwahrnehmung kann heilsam und beruhigend wirken und den Menschen wieder in einen gesunden Bezug zur Umgebung führen. In diesem kurzen Video wird anhand eines konkreten Beispiels dieser selbst hergestellte und geführte und möglichst objektive Wahrnehmungsprozess dargestellt:

https://www.facebook.com/100094647786376/videos/961844101762123

Dienstag, 25. Juli 2023

Regenerationswoche - Erkraftung durch neue Perspektiven

Durch monatlich stattfindende Regenerationswochen in Trentino, Italien besteht die Möglichkeit, durch verschiedene Tätigkeiten, seien diese körperlicher, künstlerischer oder mentaler Art neue Perspektiven für das Leben zu entwickeln.



Montag, 24. Juli 2023

Der Umgang mit Ängsten durch verstärkte Wahrnehmungsprozesse

Immer wieder gerät der Mensch in Situationen, die ihn überfordern und in ihm das Gefühl aufsteigen lassen, am liebsten ganz weit weg zu sein, also der Situation zu entfliehen. Dieses Gefühl hilft bekanntlich wenig, um wieder Herr der Lage zu werden. Heinz Grill, erfahrener Kletterer und spiritueller Lehrer, beschreibt in einem Buch (1) die Situation am Fels, wenn der Kletterer bereits eine Strecke hinter sich hat und eine sehr schwierige Passage ansteht. Zurück kann er nicht mehr und vor ihm wartet das gefühlt unüberwindbare Hindernis. In dieser Situation beginnen die Nerven zu flattern und Ängste steigen auf. Diese führen weiterhin dazu, dass eine vernünftige Einschätzung der Lage unmöglich wird und die Bewegung nicht mehr gut gesteuert werden kann, sodass die Absturzgefahr steigt. In diesem Moment benötigt es die genau umgekehrte Bewegung: nicht der Rückzug, sondern die verstärkte Kontaktaufnahme führt zur Beruhigung der Nerven und aufsteigenden Ängste. Wie ist der Fels geformt? Wie fühlt er sich an? Kann ich ihn auf den Handflächen und Fingerspitzen spüren? Die Wahrnehmung und das In-Beziehung-treten mit dem Stein führt zu einer Ruhe und aus dieser heraus wird es wieder möglich, mit besonnenem Blick den weiteren Verlauf der Kletterroute zu studieren und sich Schritt für Schritt weiter voranzutasten. 

In Situationen, die uns überfordern ist es also hilfreich, sich bestimmte Fragen zu stellen, die uns wieder in eine Fremd- und Eigenwahrnehmung führen und letzten Endes ein ruhiges und bedachtes Handeln ermöglichen. 

Beispielsweise: Wie wirkt mein Gegenüber auf mich? Wie ist sein Blick, seine Körperhaltung? Wie ist mein eigene Haltung? Der Kontakt zum Boden? Der Atem? Indem ich mir Fragen dieser Art stelle, stelle ich mich der gegebenen Situation bewusst gegenüber und erlebe mich als Beobachter und befreie mich in ersten Zügen aus einer unbewussten Eingebundenheit. 

Gebirge: Klettern - Klettern - Gebirge - Natur - Planet Wissen

(1) Heinz Grill: Das Wesensgeheimnis der Seele, S. 228ff.


Donnerstag, 20. Juli 2023

Wie Reisen zum Frieden beitragen kann - einfache und konkrete Ideen zur Gestaltung deines nächsten Urlaubs

In diesem Video sind in Kürze und beispielhaft Schritte beschrieben, die deinen nächsten Urlaub  nachhaltig aufbauend gestalten, deinen Horizont um einiges erweitern und neue Freundschaften entstehen lassen können.

https://www.facebook.com/100094647786376/videos/307477115056574

Montag, 17. Juli 2023

Wie das wahrnehmende und interessierte Zugehen zum Frieden beiträgt

Der Mensch besitzt die Fähigkeit wie kein anderer Lebewesen, sich auf verschiedenste Lebensumstände und Bedingungen einzustellen. Während innerhalb des Tierreiches faszinierende  Spezialisierungen zu entdecken sind, Tiere, die sich über lange Zeiträume an ihr Lebensumfeld angepasst haben, zeichnet sich der Mensch durch die Fähigkeit aus, lebenslang dazu zu lernen und sich auch innerhalb kurzer Zeit weiter zu entwickeln. Man betrachte nur einmal die Gestaltung der menschlichen Hand: während eine Flosse oder eine Tatze relativ eingeschränkt benutzt werden können, sind die Hände sehr variabel einsetzbar und durch entsprechend gefertigtes Werkzeug erweitert sich der Handlungsspielraum noch.

Der Maulwurf ist mit seiner ganzen Gestalt an seine Umgebung und Tätigkeit angepasst. Der Mensch wiederum ist fähig, sich durch die ihm gegebene Vorstellungskraft auf die Notwendigkeiten des Lebens einzustellen.

Um sich auf vorherrschende Bedingungen einzustellen, benötigt es eine wache und differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit. Betrachtet man beispielsweise den Straßenverkehr, so muss sich der Einzelne an die gesetzten Regeln halten und gleichzeitig seine Umgebung wach beobachten, damit kein Unfall geschieht. Je besser die Beobachtung vonstattengeht, desto geordneter wird der Einzelne auf den ganzen Verkehr um ihn herum wirken. Ist man jedoch unter Stress und nur darauf aus, schnellst möglichst am eigenen Ziel anzukommen, so wächst die Gefahr einer Kollision durch die mangelnde Wahrnehmung der Mitmenschen.

Ein anderes Beispiel:

Wenn der Mensch auf Reisen geht, ist es unerlässlich, sich auf das fremde Land einzustellen, um es wirklich kennenzulernen. Je intensiver und umfassender die Reisevorbereitung vorgenommen wird, desto leichter wird man mit dem Land und seinen Bewohnern in Beziehung treten können. Zum einen wird man sich mit der fremden Sprache beschäftigen, damit die Verständigung mit der einheimischen Bevölkerung gelingt. Das mutige Anwenden der erlernten Fremdwörter wird bei den meisten Menschen eine Offenheit bewirken, da sie ein ehrliches, interessiertes Zugehen darin erkennen können. Weiterhin kann man sich mit den Gepflogenheiten, der Religion, der Geschichte und insgesamt der Kultur in einer polaritätsfreien Weise auseinandersetzen. Es geht hierbei weder darum, die eigene Kultur zu verleugnen, noch diese über eine andere zu stellen. Durch verschiedene Fragestellungen können gemeinsame Werte oder auch Unterschiede herausgestellt werden und in der Folge sowohl die eigene als auch die fremde Kultur in ein besseres Verständnis kommen. Eine auf diese Weise sorgfältig vorbereitete Reise führt zu einer wachen und differenzierten Wahrnehmung und weiterhin zu einer großen Lernbereitschaft. Der Mensch lässt eigene Vorurteile, Emotionen und egoistische Begehrensformen zurück und lernt, sich wirklich auf den Anderen einzustellen. Wie denkt dieser? Wie fühlt und handelt er? Das mutige Zugehen auf das zunächst Fremde führt zu wachsender Empathiefähigkeit und trägt zu Völkerverständigung und Frieden bei.


 

Der Umgang mit Lügen als Entwicklungsmöglichkeit

Im Gegensatz zu Tieren ist der Mensch zu Irrtum, Lügen und unmoralischen Handlungen fähig. In einer Zeit, in der wir nicht mehr unmittelbar ...